René Jacobs – der sein Tiroler Debüt 1974 als Sänger im Duo mit Jordi Savall bei uns in Hall gab – ist sehr eng mit Tirol verbunden. 2018 beginnt er gemeinsam mit dem belgischen Orchester B’Rock die Klangwelt der Schubert-Symphonien zu erforschen. Ein Komponist, der Jacobs schon sehr früh in seinen Bann gezogen hat: Ich liebe Schubert sehr, und durch ihn bin ich erst zur Musik gekommen. Als Knabe habe ich schon sehr viel Schubert gesungen.

Insgesamt schrieb Schubert 9 Symphonien, seinen ersten Versuch unternahm er mit 14, es blieb bei einem Fragment in D-Dur. Mit 16 Jahren schrieb er dann seine erste von insgesamt neun; in ihr orientiert sich Schubert an Mozart, Haydn und Beethoven. Johannes Brahms, der Schuberts Symphonien für eine Neuauflage redigierte, war der Meinung, die Jugendsinfonien sollten nicht veröffentlicht, sondern nur mit Pietät bewahrt und vielleicht durch Abschriften mehreren zugänglich gemacht werden. Seine Symphonie Nr. 6, die Schubert mit 21 schrieb und erst nach seinem Tode uraufgeführt wurde, betrachtete man wohlwollend: ein schönes, fleissig gearbeitetes Werk, dessen vorzüglich ansprechende Sätze das Scherzo und Finale sind. Er selbst nannte sie Große Symphonie in C heute wird sie als Kleine C-Dur-Symphonie bezeichnet. Sie steht an der Wende, gibt eine Vorahnung auf die 8. und die Unvollendete, bleibt aber noch in der Tradition der Jugendwerke. Ein Abend voller Spannungen und Gegensätze!

Programm:
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 1 in D-Dur, D 82 (1813)
Adagio – Allegro vivace – Andante – Menuetto. Allegretto – Allegro vivace
Gyorgy Ligeti: Ramifications for 12 strings (1968/69)
Franz Schubert: Sinfonie Nr. 6 in C-Dur, D 589 (1817/18)
Adagio – Allegro – Andante – Scherzo. Presto – Trio. Più lento – Allegro moderato

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