Leben muß ich […] bis meine Quartetten
so ich in Arbeit habe zum Stich befördert
werden – folglich würde ich, wenn ich
dermalen wenigstens 600 fl. in die Hände
bekäme, ziemlich ruhig schreiben können –
denn ach! Ruhe gehört dazu.

Wolfgang Amadeus Mozart

Mozarts Streichquartette KV 589 und KV 590 sind zwei der insgesamt drei Preußischen Quartette. Obgleich sie am Ende nicht für den dortigen König geschrieben wurden, hatte sich der Name gehalten. Gedacht waren sie für Friedrich Wilhelm II., der selbst ein leidenschaftlicher Violoncellist war und Quartette liebte. Aus dem erhofften Treffen mit dem König bei seiner Reise 1789 nach u.a. Potsdam sowie einem Kompositionsauftrag wurde leider nichts. Als Mozart nach Wien zurückkehrte, war er in Geldnot und brach die Komposition ab. Nach den Vorlieben des Königs enthielten die Werke Violoncello-Soli. Bei ihrer Fertigstellung musste Mozart seine Quartette (diese mühsame Arbeit) um ein Spottgeld hergeben, nur um in meinen Umständen Geld in die Hände zubekommen. Das Streichquartett KV 590 ist gleichzeitig auch das letzte Quartett Mozarts. Einem „Intermezzo“ gleich erklingt an diesem Abend Dmitri Schostakowitsch Nr. 11. Gewidmet ist das Werk Wassili Schirinski, Freund Schostakowitsch‘ und 2. Geiger des Beethoven-Quartetts, das bis zu diesem Zeitpunkt fast alle Werke uraufgeführt hatte. Es ist ein außergewöhnliches Trauerstück, das aus einer Suite von sieben Sätzen besteht und Trauer auf verschiedenen Ebenen widerspiegelt. Niemand kann diese Musik eindringlicher interpretieren als das wunderbare Hagen Quartett.

MOZART, SCHOSTAKOWITSCH
Streichquartette KV 589 & KV 590
Streichquartett Nr. 11 op. 122
Hagen Quartett
Lukas Hagen, Rainer Schmidt – Violinen
Veronika Hagen – Viola
Clemens Hagen – Violoncello