Holger Falk und Steffen Schleiermacher haben sich drei Jahre lang mit den Liedern eines der bedeutendsten Liedkomponisten des 20. Jahrhunderts, Hanns Eisler, befasst und leisteten damit Pionierarbeit. Eine Auswahl haben sie auf vier vielbeachteten CDs veröffentlicht.

Bis zu seinem Lebensende schrieb Eisler weit über 300 Lieder, Songs bzw. Balladen. Für musik+ spannen die beiden Musiker einen großen Bogen von Werken zwischen 1932, dem Exil, der Rückkehr sowie kurz vor seinem Lebensende. Sie basieren vor allem auf Gedichten Bertolt Brechts, mit dem ihn eine lebenslange künstlerische Freundschaft verband. Thema vieler Lieder ist das Dasein im Exil, das Leben auf der Flucht, Gedanken zu Gegenwart und Zukunft. Als Schüler Schönbergs wurde Eisler dazu angehalten, sich mit dem Schubertschen Liedschaffen zu beschäftigen, was ihn formte und prägte. So sind Einflüsse in Textgestaltung, Sprachmelodie sowie Klavierbegleitung unüberhörbar. Im Dialog dazu stehen Schuberts späte Lieder nach Heine-Texten. Sie weisen über ihre Zeit hinaus, die Grenzen der Jahrhunderte scheinen zu verschwimmen.

Holger Falk – Bariton
Steffen Schleiermacher – Klavier

Programm:
Hanns Eisler (1898-1962)
Ballade vom Wasserrad (Brecht), 1934
Lied der Nanna (Brecht), 1934
O Falladah, da du hangest (Brecht), 1932

Franz Schubert (1798-1828)
Das Fischermädchen (1828)
Am Meer (1828)
Die Stadt (1828)

Hanns Eisler – Hölderlin-Fragmente (1943)
I An die Hoffnung
II Andenken
III Elegie 1943
IV Die Heimat
V An eine StadtVI Erinnerung

Hanns Eisler – Fünf Hollywood-Elegien (Brecht)
I
II
III
IV
V
VI
Im Blumengarten (Brecht), 1955
Und endlich (Altenberg), 1953

Franz Schubert
Das Bild (1828)
Der Doppelgänger (1828)
Der Atlas (1828)

Hanns Eisler
Der Graben (Tucholsky), 1959
Lied der Mariken (Brecht), 1932
Der Pflaumenbaum (Brecht), 1960
Und ich werde nicht mehr sehen (Brecht), 1951