Liebes Publikum, liebe Freundinnen und Freunde unserer Arbeit, nach zwei turbulenten Jahren sehen wir voller Tatendrang auf die kommende Saison, in der wir das ein oder andere Experiment wagen. Nicht nur weltberühmten Künstlerinnen und Künstlern, auch uns bislang unbekannten werden wir begegnen.
Gleich zwei Mal treffen wir auf das Collegium Vocale Gent: Zum Auftakt von musik+ dürfen wir einem außergewöhnlichen Erlebnis beiwohnen, wenn das Vokalensemble gemeinsam mit dem Het Collectief unter der Leitung von James Wood zwei Zeiten – das 16. und das 21. Jahrhundert (Orlando di Lasso und Johannes Schöllhorn, ÖEA) – musikalisch ineinanderfließen lässt (17. Oktober 2022, specchio). Im zweiten Konzert des Collegium Vocale Gent ist J.S. Bachs Johannes-Passion unter der Leitung von Philippe Herreweghe zu hören (2. April 2023). Weitere Passionsmusiken eines ebenbürtigen, jedoch seltener aufgeführten Zeitgenossen Bachs, J.D. Zelenka, interpretiert das Collegium 1704 unter Václav Luks (6. April 2023).
Der Verbindung unterschiedlicher Kulturen und dem Aufeinandertreffen musikalischer Welten widmen sich das Hathor Consort wie auch Clara Frühstück und Oliver Welter. In Dhrupad Fantasia wird nordindische klassische Musik mit der Fantasia des 16. Jahrhunderts verwebt (25. März 2023). Ein Experiment, Schuberts Winterreise für das 21. Jahrhundert umzudeuten, werden Clara Frühstück und Oliver Welter wagen. Sie reisen mit uns an das Ende des Pop (18. November 2022).
In dieser Saison beginnen wir unsere neuen Zyklen – Universum Skrjabin und Im Portrait: Schönberg. Mit der Entwicklung seines eigenen harmonischen Systems wurde Skrjabin ein Wegbereiter der Moderne. Michael Schöch beleuchtet neben den Frühwerken das Umfeld des Komponisten (4. Mai 2023). Der einflussreichste Komponist des 20. Jahrhunderts ist Arnold Schönberg. Aus Anlass seines bevorstehenden 150. Geburtstags stellen wir gemeinsam mit dem Haus der Musik sein umfangreiches Schaffen vor (3. Juni 2023).
Das Quartett im Fokus: Das einzigartige Hagen Quartett lässt Mozarts Preußische Quartette Nr. 2 und Nr. 3 und Schostakowitschs Nr. 11 erklingen (29. Januar 2023). Das aus Barcelona stammende Cosmos Quartett spannt einen Bogen von Brahms über Webern hin zu García- Tomás (ÖEA, 9. November 2022). Auch der Pianist Alexander Melnikov bewegt sich zwischen Zeiten. Auf fünf Klavieren interpretiert er Fantasien vom Barock bis ins 20. Jahrhundert (22. Februar 2023).
Der Alten Musik wenden sich neben Lorenzo Ghielmi, Reinoud van Mechelen und Hopkinson Smith zu. Italienische Weihnachten bringen uns La Divina Armonia unter Lorenzo Ghielmi mit Werken von u.a. Corelli, Vivaldi und Alessandro ScarlattisCantata pastorale per la nascita di Nostro Signore näher (22. Dezember 2022). Mit dem Ensemble A nocte temporis und traditioneller irischer und französischer Musik des 18. Jahrhunderts lassen wir das Jahr still ausklingen (31. Dezember 2022). Hopkinson Smith führt uns an den Beginn der notierten Lautenmusik und lässt zahlreiche Geschichten vor unseren Ohren erstehen (15. & 16. Mai 2023). Der Saisonabschluss mit Raquel Andueza & La Galanía wird „verrückt und toll“ (28. Juni 2023).
Wir wünschen Ihnen gute Lektüre und freuen uns auf gemeinsame Abende
Hannah Crepaz und Team